JOHNNY CASH-DIE REISE DES ORPHEUS
-schauspiel von michael wallner mit song von johnny cash
theater lübeck
premiere am 25. november 2011
regie: michael wallner
bühne: heinz hauser
kostüme: tanja liebermann
musik: willy daum
dramaturgie: bettina weiler
mit:
henning sembritzki, andreas hutzel, will workmann, sara wortmann, lisa charlotte friederich, urs benterbusch, jonathan göring, peter imig, willy daum
PRESSESTIMMEN
»Das Premierenpublikum, das mehrere Generationen überspannte, spendete fleißig Szenenapplaus. [] Henning Sembritzki ist der Star des Abends als Johnny Cash der Ältere, der, wie immer vollständig
in Schwarz gekleidet (Kostüme: Tanja Liebermann), am Totenbett seiner geliebten Ehefrau und Kollegin June Carter trauert und die wichtigsten Stationen seines Lebens noch einmal durchlebt.«(Kieler
Nachrichten)
»Johnny Cash: Die Reise des Orpheus von Michael Wallner am Lübecker Theater ist eine großartige Annäherung an den großen Musiker. [] Das ist ein beeindruckender Beginn für das Stück Johnny Cash:
Die Reise des Orpheus von Michael Wallner, dessen Uraufführung am Freitagabend in den Kammerspielen des Lübecker Theaters stürmisch gefeiert wurde. Das Leben von Johnny Cash reduziert Wallner auf
einige Stationen. [] Bebildert sind diese Stationen sparsam und doch eindringlich. [] Die Bühne von Heinz Hauser zeigt eine Mischung aus Unterwelt und Arkansas [] Die Kostüme von Tanja Liebermann sind stimmig und leicht western-mäßig angehaucht, die Welt des Johnny Cash muss so aussehen. Wovon dieser Theaterabend lebt, ist die
Kraft und die Leistung der fünf Darsteller. Allen voran Henning Sembritzki, der den alten Johnny Cash und somit auch den Orpheus gibt. Sembritzki spielt Johnny Cash nicht nur, er verkörpert ihn
mit letztem Einsatz. Allein die vorletzte der 24 Musiknummern macht sprachlos vor Erschütterung. Sembritzki singt Hurt, []. Er bringt diesen Song über ein verlorenes Leben zurück ins Dasein, er
verleiht ihm Würde und Ausstrahlung. Allein schon diese Szene, in der Sembritzki ganz allein mit seiner Gitarre auf der Bühne steht, ist das Eintrittsgeld wert. [] Sara Wortmann singt wunderbar
und spielt auf Augenhöhe mit Sembritzki, auch ihre Leistung ist außergewöhnlich. Ebenso die von Will Workman als Johnny Cashs toter Bruder, Lisa Charlotte Friedrich unter anderem als Cashs erste
Frau und Andreas Hutzel als Johnny Cash in jungen Jahren und als Vater von Cash. Was dieses kleine und hochmusikalische Ensemble an diesem Abend schafft, ist viel mehr als nur eine Country-Show.
Es ist großes Theater, das durch die Musik des großen Johnny Cash angetrieben wird. Willy Daum hat glänzende Arrangements für die Reise des Orpheus geschrieben.«(Lübecker Nachrichten)
»Wallner, in Lübeck sowohl für das Schauspiel als auch für das Musiktheater ein Erfolgsgarant, hat jetzt mit Johnny Cash: Die Reise des Orpheus ein weiteres magnetisches Stück inszeniert
diesmal als Uraufführung. [] Natürlich kommt ein Stück über Cash nicht ohne Musik von Cash aus, schon gar nicht an der hochmusikalischen Lübecker Sprechbühne. Mehr als 20 Songs hat Willy
Daum für Die Reise des Orpheus neu arrangiert, Daddy sang Bass ist darunter, We’ll meet again, Ring of Fire, Jackson. [] Die nämlich spielen sich in insgesamt 21 Rollen ihre musikalische Seele
aus dem Leib. Will Workman, Lübecks Mann fürs Bizarre, begleitet als Jack Cash seinen Bruder durch die Unterwelt, Andreas Hutzel brilliert nicht nur als Vater Cash, sondern auch als junger
Johnny, Lisa Charlotte Friederich gibt eine umwerfend authentische Mutter. Ihren ganz großen Abend aber haben Henning Sembritzki und Sara Wortmann als 71 Jahre alter Cash und seine June, die
beide stimmgewaltig das Publikum atemlos spielen und vor allem singen. Begleitet und gelenkt werden die Akteure von Willy Daum und seinem dreiköpfigen Underworld Orchestra. Da wartet selbst auf
jene musikalische Erleuchtung, die nichts mit Country-Musik anfangen können.«(shz)
»Lübecks Schauspiel [trifft] wieder den Nerv einer großen Fangemeinde. Applaus nach jedem Song, gespanntes Mitgehen in den dramatischen und gefühlvollen Momenten, befreites Lachen bei den
humorvollen Einsprengseln: Michael Wallner weiß beim Blick ins amerikanische Dasein sein Mini-Ensemble von einer intensiven Station zur nächsten zu führen. Musik und Interpreten kommen an. []
Fünf Ensemblemitglieder zeigen in vielerlei Gestalt erneut ebenso hohe Schauspieler- wie gesangliche Qualitäten. [] Als temperamentvolle June mit den besten Stimmbändern wirbelt Sara Wortmann
ihr Ring of fire ist eine Wucht. [] Tanja Liebermanns US-stilsichere Kostüme und Heinz Hausers Great balls of fire stilisierendes Bühnenbild bieten die
zielgerichtete Atmosphäre. Entscheidenden Anteil am Erfolg haben Willy Daum als Arrangeur und Leiter seines The Underworld Orchestra (Urs Benterbusch, Jonathan Göring, Peter Imig)
sichtbar im Hintergrund.«(Lübecker Stadtzeitung)
»Henning Sembritzki als alt gewordener Cash trifft die raue Pulverdampfstimme gut. []. Auch die helle Stimme von Will Workman fügt sich im Quartett oder Quintett gut ein. [] Sara Wortmann als
June Carter singt sich oft in den Mittelpunkt des Geschehens. Lisa Charlotte Friederich kämpft und faucht insbesondere als erste Ehefrau. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterlässt die Band um
Willy Daum.«(Lübeckische Blätter)
»Regisseur Michael Wallner (The Black Rider) war gut beraten sich auf einige wenige Stationen im Leben des Country-Outlaws zu konzentrieren und damit seinem nur fünfköpfigen Ensemble Raum zur
Entwicklung der Szenen zu geben. [] Mehr als 200 Songs bringt das hervorragend harmonierende Ensemble mit Hilfe des Underworld Orchestra unter Leitung von Willy Daum zu Gehör. Sara Wortmann gibt
als temperamentvolle June einen umwerfenden Ring of Fire. Andreas Hutzel glänzt in der Rolle des jungen, vor selbstüberschätzender Lässigkeit trotzenden Cash, der am Anfang seiner Karriere im
Vorprogramm von Elvis und Jerry Lee Lewis auftrat. Von den beiden genannten wird jeweils ein Medley geboten. [] Lisa Charlotte Friederich schließlich gelingt der erstaunliche Spagat zwischen
Cashs Cotton-Mama aus Arkansas und seiner ersten Frau Vivian Liberto. Insgesamt eine Klasseleistung des Ensembles, das den tiefgründigen Ansatz Wallners mit großer Leichtigkeit und mitreißendem
Verve rüberbringt.«(ultimo)
»Symbolträchtig hat Heinz Hauser die Bühne gestaltet. [] Die Band von Willy Daum prägt den Abend. Wenn fetzige Rhythmen erklingen, kommt Stimmung auf. Applaus nach jedem Song. Zur Band gehören
außer Daum als Chef Urs Benterbusch, Jonathan Göring und Peter Imig. [] Henning Sembritzki bringt [] die rauchige, knurrige Stimme von Johnny Cash gut über die Rampe. [] Eine Powerfrau,
auch sängerisch, ist Sara Wortmann als June Carter, der zweiten Ehefrau Johnnys. Ihre Songs reißen das Publikum immer wieder mit. [] Bei gemeinsamen Songs ist Workmans helle Stimme ein schöner
Kontrast zu Johnnys dunklem Organ. [] Lisa Charlotte Friederich kommt insbesondere als Vivian gut heraus, ist später überzeugend einer der beiden überdrehten, amerikanisch-frommen Prediger.
Uneingeschränkt zu loben ist die musikalische Vielfalt der kleinen Band. Das Publikum ging sofort mit.«(HL-Live)
»Seit einigen Jahren hat das Lübecker Schauspiel sein Repertoire um musikalische Porträts von Zeitgenossen der Szene erweitert von den Beatles über Rio Reiser und Bob Dylan nun zu Johnny
Cash den Mann in Schwarz. Dass damit durchaus jüngere Zuschauergruppen angesprochen werden, zeigt sich am Freitag, 25. November, bei der Uraufführung eindrucksvoll in den voll besetzten
Kammerspielen. [] Zusammen mit dem Regisseur Michael Wallner holt er [Willy Daum] aus dem nur fünf Schauspieler (Henning Sembritzki, Will Workman, Andreas Hutzel, Sara Wortmann und Lisa Charlotte
Friederich) umfassenden Ensemble Erstaunliches heraus. Nicht nur, dass alle mehrere Rollen übernehmen und sich dazu oftmals wieselflink umziehen müssen ihre Interpretationen der Cash’schen
Songs sind professionell und eindrucksvoll. [] So wird dieser Uraufführungsabend zu einem nachdrücklichen Erlebnis. Die Premierenbesucher danken mit lang anhaltendem Beifall.«(Unser
Lübeck)
»Nach den Inszenierungen des Theater Lübeck über das Leben von Bob Dylan und Rio Reiser wieder ein Geniestreich in Sachen rockmusikalischer Bühneninterpretation. Unter dem Titel: Johnny Cash: Die
Reise des Orpheus (Arbeitstitel) zieht Regisseur Michael Wallner eine Parallele zur griechischen Mythologie. Ein sehr feinfühliger Vergleich zu Orpheus. [] Das Stück glänzt durch Retrospektiven,
die sehr leicht verdaulich sind und die Handlung im verständlichen Fluss bleiben lässt. [] Sembritzki überzeugt als alternder Cash und verkörpert eher die bittere Seite in ihm, die unbändige Wut
im Bauch, ausgelöst durch Hilflosigkeit und Rebellion. Mit Inbrunst und ausgereiftem rauchigen Bassbariton fühlt sich Sembritzki sicher und wohl in der Rolle des Ausnahme-Countrysängers. [] Es
sind nur fünf Schauspieler am Werk. Jeder von ihnen übernimmt drei bis fünf Rollen, was großartig ist, denn es fällt einem nur am Ende des Stückes bei den (mehrfachen) Vorhängen auf, dass es
tatsächlich nur fünf Darsteller sind, die die Zuschauer in das dramatische Leben von Johnny Cash blicken lassen: Henning Sembritzki, Andreas Hutzel, Sara Wortmann, Will Workman und Lisa Charlotte
Friederich.«(Unser Lübeck)